Macht mehr Dinge alleine!

Ich LIEBE es, Dinge alleine zu machen! Ich gehe gerne alleine ins Kino, ich gehe gerne alleine ins Museum und ich spiele gerne single player spiele.

Alleine etwas zu unternehmen, hat oftmals eine negative Konnotation. Oft bekommt man zu hören, warum man denn alleine wohin geht, anstatt etwas mit Freunden zu unternehmen.

Aber die zugrundeliegende Annahme, dass jede Unternehmung automatisch durch das gemeinsame Erleben aufgewertet wird, ist meiner Meinung nach falsch. Dem Alleinsein wohnt eine wunderschöne Poesie inne. Erst wenn man es schafft etwas mit sich selbst zu unternehmen, ist man wirklich im Reinen mit sich selbst.

Tut man etwas alleine, kann man sich kompromisslos darauf konzentrieren, was einem selbst am meisten Lust bereitet. Es muss nicht gewartet werde oder es müssen keine Pläne geändert werden. Man kann tun und lassen, worauf man Lust hat. Wenn man Ruhe braucht, ist es ruhig. Wenn man Musik hören möchte, läuft genau der Song, der perfekt zu deiner Gefühlslage passt. Außerdem ist das Erlebnis rein. Damit meine ich, dass das Erleben nicht durch äußere Einwirkungen beeinflusst wird. Was empfunden wird, ist rein das eigene Empfinden, das nicht ,,getrügt“ wird durch die Meinung anderer. So findet viel Auseinandersetzung mit dem reinsten Selbst statt. Das Selbst, das nicht an Erwartungen anderer gebunden ist.

Wenn man nun aber alleine ist, kann eine Auseinandersetzung mit dem Selbst stattfinden, was im Moment selbst möglichst wenigen äußeren Umständen ausgesetzt ist. So ist dieses Selbst auch gewissermaßen die reinste Form der aktuellen Persönlichkeit. Gedanken, die im Alleinsein auftauchen, bzw Reaktionen auf die Umwelt sind hier also auch die Reinsten und Ehrlichsten.

Natürlich ist es auch schön, etwas mit Freunden zu unternehmen. Meinungen und Stimmungen von Mitmenschen können selbstverständlich auch sehr bereichernd wirken. Ich schlage nicht vor, die eigenen Freunde immer zu Hause zu lassen und ausschließlich alleine durch die Welt zu gehen. Nur durch eine Kombination aus Meinungen, Geschmack, Stimmungen, Emotionen und Ansichten unserer Mitmenschen werden wir zu uns selbst. Auch können Aussagen anderer sehr wohl sinnvolle Auseinandersetzung mit dem Selbst auslösen. Freunde machen uns schließlich zu dem, was wir sind.

Aber nochmal zurück zu dem poetischen Aspekt des alleine seins. Alleine fallen mir oftmals viel mehr kleine und schöne Dinge/Objekte auf. Oder anders gesagt: Ich kann mich besser auf diese konzentrieren. Wenn ich alleine durch die Straßen gehe, fühlen sich einige Erlebnisse einfach schöner an. Dadurch wird meine Experience ganz oft auch eine schöne, weil ich mich auf meinem Weg auf diese bezaubernden Elemente komplett einlassen kann. Viele schöne Fotos, Erlebnisse, Beobachtungen usw. hätten nicht in ihrer Gänze auf mich wirken können, wäre ich mit anderen unterwegs gewesen, weil man die Gruppe oder die andere Person nicht aufhalten möchte, indem man für eine Minute stehen bleibt.

Ich glaube, wenn man dieses gesellschaftliche Stigma, dass man keine Dinge alleine tut, überwindet, findet ein radikales Umdenken in einem statt. Wenn man sich einmal von den Erwartungen, die man an sich selbst stellt, hinter sich lässt, können solche Erfahrungen wirklich schön sein. Man wird auf abstrakte Art ein Freund für sich selbst. Seit ich auch z.B. alleine ins Kino gehe, kann ich ganz generell viel besser mit mir alleine sein / mit mir umgehen. Ich weiß viel besser über mich selbst Bescheid. Ich denke, dass es für viele Menschen eine Möglichkeit des Wachstums und der Erkenntnis sein kann. Es hat mein Leben auf jeden Fall positiv beeinflusst und ich bin fest davon überzeugt, dass es auch euer Leben positiv beeinflussen wird.

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